Mobilitätsgarantie. Dank Reformation.
„Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“ (EG 395.3, Klaus Peter Hertzsch 1989) „Brich auf, bewege dich, denn nur ein erster Schritt verändert dich, verändert mich, brich auf, bewege dich.“ (Kanon, Text Thomas Laubach, Melodie Thomas Quast 1994) Christlicher Glaube versetzt in Bewegung. Garantiert. Deshalb erzählt die Bibel von Aufbruch und Befreiung. Ob aus Sklaverei, von falschen Alternativen oder erstarrten Strukturen. Zu den Ursprüngen des Christentums gehören nomadisches Leben und Menschen, die sich von einem Wanderprediger vom Fleck weg in die Nachfolge des dauernden Unterwegsseins haben rufen lassen: „Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege“ (Matthäus 8,20). Seither gehören das (mehr oder minder freiwillige) Sich-Aussetzen und das (mehr oder minder unfreiwillige) Ausgesetzt-Werden zu den evangelischen Qualitätsmerkmalen. Die reformatorische Bewegung hat das wiederentdeckt und neu zur Geltung gebracht; zum Beispiel ganz praktisch in ihren Kirchenordnungen durch dezentrale Organisation in eher kleinen beweglichen Einheiten oder durch die Freiheit, die sie den Gemeinden in der Gestaltung ihrer Gottesdienst einräumte: „…es ist nicht zur wahren Einheit der christlichen Kirche nötig, dass überall die gleichen, von den Menschen eingesetzten Zeremonien eingehalten werden…“ (Artikel 7 des Augsburger Bekenntnisses von 1530). Insoweit gehört Mobilität zu den großen Verheißungen wie Zumutungen des Glaubens. Garantiert. Johannes Ahrens |