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Haltung annehmen. Dank Reformation.

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„Haltung annehmen“ - ein seltsames Wort. Dem Unfasslichen des Lebens gegenüber Stand gewinnen, dem Leben Fassung geben: Das heißt Haltung. Von innen heraus dem Leben gewachsen sein. Aber in „Haltung annehmen“ steckt auch noch etwas anderes: Das ist kein gewaltsames Sichzusammenreißen, sondern eine Kunst, das Leben gefasst entgegenzunehmen. Das, was in mir ist, aufzunehmen und das Leben anzunehmen: Dadurch entsteht eine gelöste Haltung, nicht eine erzwungene oder sich fixierende.

Im Lateinischen heißt „Haltung“ habitus, gute Gewohnheit. Das Tragende des Lebens und was mir Form gibt, achten und kultivieren. Habitus heißt auch Kleid. Der Mönch trägt einen habit, also das, was mich kleidet und den anderen sichtbar macht.

Haltung ist auch etwas, was sich überträgt, was Verlässlichkeit zwischen Menschen fördert. Wenn jemand Haltung annimmt und bewahrt, dann kann er zu anderen Menschen eine vertrauende Beziehung aufbauen, die auf Dauer angelegt ist. Man weiß, was man an diesem Menschen hat.

​Es gibt keine Religion (die ja auch schon Rückbindung heißt), ohne einen solchen cantus firmus, ohne eine solche Grundmelodie des Verläßlichen.

Vielleicht ist Haltung bei Martin Luther vor allem der vertrauende Glaube (fides fiducia) darauf, dass Gott und Christus und Gnade uns begleiten. Sich dem anvertrauen können, schafft eine innere Gelassenheit und Fröhlichkeit, die sich ja auch etwa in der Form des Glaubensbekenntnisses bei Luther im Großen und Kleinen Katechismus zeigt: „ Ich glaube, dass Gott mich geschaffen hat samt allen Kreaturen…“ Das geht ja bis in die Schuhe und die Kleidung hinein, dass Gott uns begleitet. Man könnte sagen, dass in der Reformation das Kleid von Gott her kommt, das jeden Menschen umhüllt und dass daraus ein Urvertrauen ins Dasein und eine Freiheit zur Welt entsteht, eine gelassene Art, sich auf die Welt einzulassen.

Prof. Dr. Elmar Salmann OSB, Benediktinerabtei Gerleve

„Haltung annehmen“ – das schmeckt mir erst mal überhaupt nicht. Gehorchen. Folgsam sein. „Nehmen Sie Haltung an!“. Stramm stehen. Nee! Wer bin ich denn?! Das erinnert mich an meine Zeit als Bausoldat im November 1989. Gezwungen sollte ich einer Sache dienen, die nicht meine war; Diener jenes Staates sein, der meine Weltanschauung nicht akzeptierte und in dieser Form versuchte, mich zu kontrollieren. Es war eine heiße Zeit, die Demonstranten auf den Straßen wurden immer mehr, zeigten Haltung gegenüber der politischen Führung und allen Mitläufern und traten für innere und äußere Freiheit ein.

In der Kaserne in Prora sollten wir nach der Grundausbildung dem Staat Treue geloben. Wir weigerten uns. Gemeinsam mit Leidensgenossen fuhr ich ins NVAHauptquartier nach Strausberg. Wir erreichten eine Befreiung vom Gelöbnis. Kurz vor Weihnachten wurden wir in soziale Einrichtungen, wo wir noch ein halbes Jahr lang quasi Zivildienst leisteten, entlassen. Auch dies war ein Ergebnis unseres Verhandelns.

Haltung zeigen lag hier im aufrichtigen Wort, im Streiten um Gerechtigkeit, im beherzten Tun. „Haltung zeigen“ – dazu zu ermutigen, mit dem Mut des Christus, war das Ziel der Reformatoren. Das Handeln der evangelischen Stände auf dem Reichstag zu Speyer 1529 brachte den evangelischen Christen den Namen „Protestanten“ ein. Eine solche Haltung hat uns die persönliche Freiheit in Glaubens- und Gewissensdingen gebracht. Sie wirkte auch in der langen Entwicklung der Demokratie und nicht zuletzt in der friedlichen Revolution von 1989.

Haltung kommt von lateinisch „habit“– was mich kleidet und nach außen hin sichtbar macht. Was mir Form gibt, Fassung verleiht. Dank Reformation, dem Hervorheben der Gewissenshaltung, die es zu zeigen gilt, gelingt es mir, Stellung zu beziehen gegenüber Ungerechtigkeit und Unfreiheit. Das war für mich von Anfang an eine Motivation für meine Beruf. Ich bin gern Protestant!

Pastor Christoph Feldkamp

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Unsere Gedanken dazu:
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"Haltung ist für den Tänzer die Grundvoraussetzung, mit seiner Partnerin zu einer harmonischen Einheit zu werden. Mit Haltung entwickeln wir unsere Traditionen."
Marita und Wolfgang Appel, ADTV-Tanzschule Schleswig


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Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis
Schleswig-Flensburg

Norderdomstraße 15
D-24837 Schleswig

www.kirchenkreis-schleswig-flensburg.de

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