Gelöst. Dank Reformation.
Gelöst - ein schönes Gefühl: Nichts, was einen gefühlsmäßig blockiert, nichts, was eine gedanklich bindet. Frei, frei, der Welt zu begegnen: "Hallo, hier bin ich."
Woher kann so ein Gefühl kommen? Z.B., wenn dem "gelöst" ein "erlöst" vorausgeht. Martin Luther und die Menschen seiner Zeit fürchteten sich sehr vor einem strafenden Gott. Die zu bestrafenden Sünden und die zu erwarteten Höllenqualen waren vielfältig beschrieben. Es gab eigentlich kein Entkommen; kein schönes Lebensgefühl. So erlebte Martin Luther seine glaubende Erkenntnis, dass Gott ihn durch den Glauben gerecht mache, also freispreche, als Befreiung schlechthin. Als Erlöster konnte er nun gelöst leben und versuchte das den Menschen nahezubringen. Was bindet uns heute? Wohl nicht mehr die Höllenqualen für unserer Missetaten. Vielleicht sind es eher auferlegte und angenommene Zwänge - zur Höchstleistung, zum Gefallen-Wollen? Was löst uns daraus? Sieht Erlösung heute anders aus? Hier ist Platz für Antworten... Ingo Gutzman |